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Ohne Rolf - Komik05.09.2009, Ohne Rolf, Kufstein

comedy, theater, kabarett, “blattrand”, Samstag, 20 Uhr, Zimmerei Pirmoser, Kufstein.
Das junge Duo verblüfft mit einer komplett neuen Kleinkunstform! Eine simple Idee – genial umgesetzt: Sprechen heisst bei OHNE ROLF Blättern. Die auf 1000 Plakate gedruckten knappen Sätze wie auch das überraschende Geschehen zwischen den Zeilen sind umwerfend witzig, spannend und sogar musikalisch.

Mit ihrem Programm “Blattrand” gelingt es dem mehrfach preisgekrönten Duo Theater-, Comedy- und Kabarettfans gleichermaĂźen zu begeistern. Die “Neue ZĂĽrcher Zeitung” feierte “OHNE ROLF” als “die Schweizer Kleinkunstentdeckung am ZĂĽrcher Theaterspektakel” und die “Bonner Rundschau” schrieb: “Das Publikum im Pantheon-Theater erlebte die originellste, sympatischste und abgedrehteste Mischung aus absurdem Theater und philosophischem Kabarett, die zur Zeit auf deutschen KleinkunstbĂĽhnen zu sehen ist.”

Konzept & Spiel: Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg. Regie “Blattrand”: Dominique MĂĽller. Mehr Infos und aktuelle Daten: www.ohnerolf.ch

Aktuell: OHNE ROLF sind Gewinner des Jury- und des TV-Preises des “Prix Pantheon” 2007 !

Moses ist schuld

Der alttestamentarische Stammvater hielt als erster “Taferln” mit den 10 Geboten in die Höhe. Schwer waren sie. In jeder Hinsicht, wie die Menschheitsgeschichte zeigen sollte. In moderneren Zeiten tat man sich da leichter. Nicht nur, weil man es mit den Geboten nicht mehr so genau nahm, sondern auch, weil die Steintaferln im Laufe der Jahrhunderte erst zu Wachs- und schlieĂźlich zu Papptaferln mutierten.

Demonstranten und Revolutionäre bedienten sich ihrer um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Politiker inszenierten Medienauftritte mit ihnen und erzielten damit mehr Aufmerksamkeit, als ihre Argumente verdienten. Besonders beliebt waren (und sind) Taferln in jeder Form und oft in gigantischen Dimensionen bei autoritären Regimen. Damit konnte (und kann) man dem “Volk” besonders gut vor die Nase halten, was es tun mĂĽsse um wirklich frei zu sein. Kurz: Es wurde Zeit, dass endlich jemand die Taferln einem neuen, humorvollerem Zweck zufĂĽhrte.

1999 probierten Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg ihre Plakatidee zum ersten Mal aus: Mit starrer Miene und dunklen AnzĂĽgen stellten sie sich auf die StraĂźe und hielten ein A4-Blatt mit der Aufschrift “Hier gibt es nichts zu sehen” vor sich hin. Dies stiftete bei den Passanten erhebliche Verwirrung. Gibt es hier wirklich nichts zu sehen? Eigentlich nicht – auĂźer weiteren Plakaten: “Gehen Sie weiter, hier gibt es wirklich nichts zu sehen.” Im Verlauf der Performance versuchten sie immer aggressiver ihr Publikum wegzu-schicken: “Wir könnten eine Sekte sein !” Umso heftiger sie die FuĂźgänger davon ĂĽberzeugen wollten, sie nicht zu beachten, desto größer wurde ihr Publikum! Da wussten sie: eine Idee war geboren. Das Blättern von beschrifteten Plakaten. Eine im Zeitalter von SMS und Chatrooms absurd-einfache aber faszinierende Kommunikationsform, wie der Erfolg von OHNE ROLFs “Blattrand” zeigt.

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