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Richard Galliano Septet; T-Premiere
Piazzolla Forever ... Tango, Swing, Musette
Ein Akkordeon - aber welches! - ein Klavier und 5 Streicher -> Wir haben
Richard Galliano in der Stadt Kempten gesehen, gehört - und genossen! Beachten Sie auch unsere Programmheft und die dazugehörige Wunderliche Geschichte Nr. 2 - "Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann."
zur Website des Künstlers
Spielort: Firma Pirlo - Lagerhalle
Datum: Sa, 19. Mar 2005 Einlass: 19:00
Beginn: 20:00 Wunderlich Gastronomie: Ja
Programmbeschreibung:
„Wenn ich heute einen Musettewalzer spiele, dann denke ich an den Schlagzeuger
Elvin Jones oder an die Kraft von John Coltrane“, sagt Galliano.
Süße Melancholie und expressive Leidenschaft, schmelzender Geigenklang
und hüpfende Ostinati von Melodiekürzeln, schmeichelnde Melodien und
verfremdete Harmonien, Wohl- und Missklang zugleich – der Tango wechselt
seine Stimmungen wie die Tage und Jahre ihre Abläufe. Da ist nicht mehr
viel zu verspüren vom Salon-Tango und von Walzerseligkeit. Galliano hat
beim Konzert für die Rüsselsheimer Jazzfabrik im Theater die Formen
aufgebrochen und neu zusammengefügt. Da stand der Franzose mit dem mächtigen
Knopfakkordeon – dessen Abdeckung er über den Klappen des direkten
Tones wegen abgenommen hatte – sowie dem Bandoneon gemeinsam mit fünf
Streichern – drei Violinen, einem Cello und einem Kontrabass - sowie einem
Pianisten auf der Bühne und widmete sich ganz seinem Mentor Piazzolla.
Er erlaubte sich harmonische Freiheiten auf dem Akkordeon im Duo mit den klagenden
Geigestrichen seines ersten Geigers Alexis Cardenas. Er zauberte lang gezogene
Akkordlinien aus dem Balg des Bandoneons, während die Streicher Jean Marc
Apap und Sebastien Surel ihren Instrumenten kurze Kratzgeräusche entlockten
oder schnelle Pizzicati zupften. Jean René da Conseicaõ lässt
den Bass in jazzig im Hintergrund marschieren. Herve Sellin hat eine Vorliebe
für romantisch verspielte Melodielinien auf dem Piano, die er in einem
Duo-Stück „Milonga sien palabras“ mit dem Cellisten Eric Picard
voll auskostet.
In ein ausgedehntes Akkordeon-Solo Gallianos, freien Improvisationen über
seine Kompositionen „Valse Margaux“ und „Libertango“ fließt
dann, wie die Titel nahe legen, die gesamte Fülle der französischen
und argentinischen Traditionen ein. Da erklingen die wuchtigen Bassakkorde,
die filigranen Pirouetten, die schnellen Tänze und die sehnsüchtige
Melancholie bis Galliano pfeifend ein Zwiegespräch mit den High-Notes-Kürzeln
auf dem Knopfinstrument beginnt. Weit zieht er in der Zugabe den Balg des Bandoneons
auseinander, lässt das Instrument in Nuancen atmen. Es entsteht ein fein
gewobenes Geflecht der Klangwelten Europas mit jenen Nord- und Südamerikas.
Nach dem Konzert können die Zuhörer nachvollziehen, wenn Galliano
sagt, dass er die Grenzen des Akkordeons ausgeweitet hat, dass er ständig
„weitere Dinge entdeckt, von denen ich vor einigen Jahren niemals geglaubt
hätte, dass man so etwa spielen kann“.
Text & Photographie Klaus Muempfer, März 2004
Sponsoren:
Pirlo GmbH & Co
Hugo-Petters-Strasse 8 - 14
A 6333 Kufstein
www.pirlo.com
Contec
Waldeck 1
A 6330 Kufstein
www.contec.at
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