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Thomas Stipsits
Thomas Stipsits, 30.09.2011, Innotech, Kufstein

Tirol-Premiere, Thomas Stipsits: “Bauernschach” Ein Winterthriller
Kabarett,  Freitag, 20.00 Uhr, Innotech Kufstein

WUNDERLICHER TIPP: SEHR GUT!

Dass es in einem kleinen Dorf Gerüchte gibt, liegt auf der Hand. In Stinatzerberg kreisen die meisten um das Haus des Schachgroßmeisters Nikolai Rachimov. Hier geschehen seltsame Dinge. Die Leute erzählen sich, man höre dort Kinder lachen, hinter den alten Fenstern sehe man Gestalten.  Der Meister selbst sei in diesem Haus während einer Schachpartie gestorben. Man sagt, er habe gegen den Teufel selbst gespielt.

Das war 1956. Seither hat niemand dieses Haus betreten. Bis heute. Denn genau dieses Haus kauft Thomas Stipsits. Im Keller findet er ein verstaubtes  Schachbrett mit einer Partie im Endspiel. Weiß ist am Zug. Jede Aktion ändert die  Verhältnisse auf dem Brett wie im Dorf. Rund um das Königliche Spiel komponiert das größte Talent der heimischen Kabarettszene schließlich ein skurriles Horrorszenario , wie es Josef Hader auch nicht besser könnte und parodiert dabei noch die gesamte Austropop-Elite. Stipsits verwandelt sich nach- und durcheinander u. a. in einen Bayern, wie von Gerhard Polt erfunden, in Jesus, den Showmaster mit dem holländischen Akzent, in Ivo, den Mann für alle Fälle, in einen rechtsaußen angesiedelten Tiroler, in den bekifften Religionslehrer Joe auf der Suche nach Impulsausgleich und in einen strammdeutschen Theaterfestival-Intendanten, für den wohl Claus Peymann Pate stand. Herrlich, wie Stipsits die Figuren zeichnet. Umwerfend, wie er Austropopper von Ambros bis STS parodiert und den Strache-Rap veräppelt. Und am Ende sind alle ganz fix und foxi vor Lachen. Oder Schachmatt. (KURIER, Edition Kabarett)
Regie: Andi Peichl

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