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The Magnets - Konzert03.10.2009, The Magnets, Innotech, Kufstein

Konzert. Samstag, 20 Uhr, Kufstein Arena, Kufstein :: Die Londoner a cappella Pop-Stars The Magnets beweisen, dass a cappella Pop-Sound tanzbar und unterhaltsam ist. “Another Place” ist musikalisch der aktuellste a cappella Sound. Jede Magnets CD erhielt bis jetzt mindestens einen a cappella Grammy „Best Pop Song/Album of the year“. The Magnets mischen Hits aus den letzten 50 Jahren und hauchen ihnen durch ihre persönliche mitreißende Art neues Leben ein. Diese gelungene Mischung aus Pop, Soul, R&B und Dance-Pop lässt die Stimmung im Publikum schnell überkochen. Neben einem feinen Gespür für luftige und anspruchsvolle Arrangements überzeugen sie auch durch hervorragende Solostimmen. Ein großartiges Vokalensemble, bei dem „Schlagzeugmaschine“ Andy Frost mit seinem phantastischen mundgemachten Percussion-Sound jeden Rahmen sprengt.

The Magnets gehören zu den erfolgreichsten a cappella Gruppen der Welt. Sie traten mit Robbie Williams, Earth Wind & Fire und als „Spice Boys“ mit Geri Halliwell auf. Sie tourten als Vorgruppe mit Lisa Stansfield und Tom Jones, der sie sich persönlich als Opener für seine Konzerte gewünscht hatte.

ĂśBER DIE A-CAPELLA-MUSIK

Sie heißen „WISE GUYS“ und kommen aus Köln, „LaLeLu“ aus Hamburg, „Die Prinzen“ aus Leipzig. Manche singen „Hardcore a cappella“ wie die hessischen „U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern“, manche unvergessliche Gospels („Swing Low, Sweet Chariot“) wie das US-ameri-kanische Golden Gate Quartet, manche singen ausschließlich Cover-Versionen wie die britischen Flying Pickets („Only You“). Eine Gruppe schrieb Musikgeschichte, als sie 1981 sowohl einen Grammy für Pop als auch für Jazz bekam (Pop für „Boy from NY City“, Jazz für „Until I meet you“): Manhattan Transfer. Und ein – mittlerweile sehr erfolgreiches – Vokalensemble kommt aus Kufstein: Die Herren Wunderlich.

„A-Capella“ können also die unterschiedlichsten Musikrichtungen gesungen werden. Aber was bedeutet „A-Capella“, wie lässt sich dieser Begriff, der seit dem Beginn der 90er Jahre zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit getreten ist, eigentlich definieren? Werfen wir einen Blick in Geschichte.

Der deutsche Komponist und Musikwissenschaftler Johann Gottfried Walther schrieb 1732:
„A capella (ital.) heisset: wenn Vocal- und Instrumental-Stimmen sich miteinander zugleich, und zwar dergestalt hören lassen, dass diese eben dasjenige, was jene haben, exekutieren.“ (”AHA!!!”) und schreibt weiter, dass sich diese „Music darinnen von anderen unterschieden, dass man dabey keiner Orgel oder anderer Instrumenten brauchet, sondern die StĂĽcke nur hersinget.“ („WAU“!!!)

Und der BROCKHAUS schrieb 1851 in seiner „Allgemeine Deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände“: „A capella, alla capella, d. h. im Kapellstile, bedeutet in älteren Kirchenmusiken die Bewegung der Singstimmen ohne Instrumente, oder wenn ja solche den Gesang begleiten, das Fortgehen der Instrumente im Unisono mit den Singstimmen.“ („Tutto logo et claro!!!“)

100 JAHRE POPULĂ„RE A-CAPELLA-MUSIK

Vor genau hundert Jahren entstand dieses neue Genre der vokalen Kleingruppen im populären Bereich. Greifen wir drei Vertreter dieser Stilrichtung heraus und erzählen zu jeder eine kleine Geschichte.

The Yale Whiffenpoofs: Sie gelten als die Gründer dieser neuen populären A-Capella-Musik. 1909 an der Yale-Universität gegründet bestand die Gruppe zunächst aus 14 Sängern. Der berühmte Cole Porter war 1913 während seiner Studienzeit in Yale Mitglied. Ihm zu Ehren singt die noch heute bestehende Gruppe immer wieder einige Cole Porter Songs.

Comedian Harmonists: Die erste Boygroup der Welt. Angefangen hatte alles mit einer winzigen Zeitungsanzeige, die der gerade volljährig gewordene Harry Frommermann am 18.12.27 im Berliner Lokal-Anzeiger aufgab: „Achtung. Selten. Tenor, Bass (Berufssänger, nicht über 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht.“ Auf seine Annonce hin meldeten sich 70-100 Männer, meist minderen Talents. Als Harry die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, stand Robert Biberti in der Mansardentür. Der Anfang war gemacht. Am 28. September 1928 gaben die Comedian Harmonists im Großen Schauspielhaus des Berliner Varietékönigs Erik Charell ihr Debüt. Mit Liedern wie „Veronika, der Lenz ist da“oder „Mein kleiner grüner Kaktus“ gewannen sie in der Folge ein internationales Publikum. Umfangreiche Konzerttourneen folgten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erhielt die Gruppe 1934 in Deutschland Auftrittsverbot und tourte bis zu ihrer Auflösung 1935 nur noch im Ausland.

Sha Na Na: war eine Zwölf-Personen-Revuetruppe, die den Rock’n'Roll der fĂĽnfziger Jahre in einer sorgfältig choreographierten BĂĽhnenshow parodierte. Als “wandelnde Klischees” traten die ehemaligen Studenten der New Yorker Columbia University in GoldlamĂ©-AnzĂĽgen und James Dean-Pose, mit zurĂĽckgefetteter Entenschwanzfrisur, Tennisschuhen, gestreiften T-Shirts und schwarzer Sonnenbrille 1969 vor ein behaschtes Blumenkinderpublikum beim Woodstock Festival und begeisterten mit ihrem archaisch komischen Nostalgie-Cabaret.

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